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Meldung 022
Bätzing und Stetter-Karp plädieren für weitere Reformen in der Kirche
Und sie bewegt sich doch? Bätzing und Stetter-Karp reden über die Reformfähigkeit der katholischen Kirche – der Andrang ist groß.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Limburger Bischof Georg Bätzing, und die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, wollen sich weiter für Reformen in der katholischen Kirche einsetzen. So hat Bätzing nach eigenen Worten den Eindruck, dass sich die Gesprächskultur im Vatikan mit den deutschen Bischöfen allmählich verändere. Allerdings komme immer wieder der Vorwurf, dass es den Deutschen um Prinzipien gehe, räumte er bei einer Diskussionsveranstaltung am Donnerstag auf dem Katholikentag in Erfurt ein. Dann heiße es: „Es gibt Prinzipien und es gibt das Leben.“ Deshalb sei es nötig, dauerhaft Gespräche über die deutschen Reformideen zu führen.
Im März hätten die deutschen Bischöfe in Rom sieben Stunden am Tag mit sechs Kardinälen geredet. Im Herbst sei man wieder verabredet. „Da wundern sich ganz viele, weil das einzigartig ist. „Das römische Engagement sei schon bemerkenswert. Die Ziele sind aber schon ganz unterschiedlich.“
Stetter-Karp, erklärte, „wir brauchen eine Kirche, die attraktiv ist und zu der sich Menschen hingezogen fühlen“. Aufgrund der Missbrauchsfälle habe die Kirche viel Vertrauen verspielt. Die Leute zögen sich zurück. „Das kann uns nicht gleich sein.“ Die jüngste Kirchenmitgliederuntersuchung habe gezeigt, dass 96 Prozent der Mitglieder dringend Reformen erwarteten. Deshalb dürfe der Synodale Weg keine Eintagsfliege bleiben. „Wir wollen Macht- und Gewaltenteilung sowie einen anderen Stil miteinander.“
Weiter plädierte die ZdK-Präsidentin für eine Kirche, die Geschlechtergerechtigkeit lebe und die Generationengerechtigkeit Ernst nehme. Im Moment sei die Ortskirche in Sachen Reformen in einer Zwischenetappe und noch zu wenig mitreißend für Menschen. Gerade die jungen Menschen ließen sich von den kleinen Schritten fast nicht mehr begeistern. An die Bischöfe gerichtet stellte sie die Frage: „Warum strahlen die Bischöfe so wenig Power aus, wo sie doch so viel Macht noch haben.“
Bätzing betonte, im Rahmen des deutschen kirchlichen Reformprojekts Synodaler Weg sei man nicht auf Konfrontation mit Rom gegangen. Es werde keine Spaltung gesucht. Gott sei Dank habe man so viel theologische und geistliche Expertise gehabt, dass es immer wieder ein Ringen gegeben habe, alle mitzunehmen. Am Ende setze sich eine kluge, orientierte Mitte durch, so der Bischof.
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