Pressemitteilungen

Datum:
1. Juni 2024

Meldung 049


Wie gehen prominente Frauen mit Hasskommentaren um?


„Du Nazi-Hure, nach der Wahl geht es ins KZ“, „Ich wünschte, deine Mutter hätte dich nie geboren“, „Wann kommt dieses faule Miststücke in den Knast“ – das sind nur einige Hasskommentare, die die Grünen Politikerin Göring-Eckardt, die Klima-Aktivistin Neubauer und ZdK-Präsidentin Stetter-Karp erhalten haben. Bei einer Veranstaltung erzählten sie, wie sie damit umgehen.

Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt wappnet sich vor Pöbeleien und Angriffe durch „Verkleidungen“. Sie sage aber nicht, wie sie sich anziehe, dann wäre es ja kein Schutz mehr, sagte Göring-Eckardt am Samstag bei einer Veranstaltung auf dem Katholikentag in Erfurt. „Ihr werdet mich deshalb nicht immer erkennen“, so die Grünenpolitikerin. Die Angriffe sowie Hassmails kämen fast ausschließlich von Männern. Beides habe zugenommen, derzeit werde sie in der Woche mehrmals beschimpft und bespuckt. Sie könne inzwischen auch nicht einfachso durch ihren Heimatort gehen. „Offenbar ist eine Mauer des Anstands gebrochen“, erklärte die Politikerin. Sie erlebe aber auch mutmachende Begegnungen. Nach einem Angriff in Brandenburg sei ihr nun das Angebot von vielen Menschen gemacht worden, sie bei öffentlichen Auftritten zu begleiten.

Die Klima-Aktivistin Luisa Neubauer sagte, „ich denke bei den Hasskommentaren auch immer an meine Mutter, die sich das anschaut“. Ihrer Großmutter habe sie antrainiert, bei Hassanrufen den Hörer aufzulegen oder Mails nicht aufzumachen. Sie selbst schaue sich diese Kommentare in der Regel nicht an, das erledige ein Sicherheitsteam. Niemand, der Hasskommentare verfasse, habe ein Recht, das so etwas auch gelesen werde. „Alle, die gehofft haben, ich liege heulend in der Ecke, würde ich sagen ‚Watch me' so nicht‘“, so Neubauer. Bei öffentlichen Auftritten habe sie aber inzwischen Personenschutz. Sie habe sich nicht vorstellen können, in dieser Weise ihre Zwanziger zu verbringen.

Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, betonte ebenfalls, sie versuche, Hasskommentare nicht an sich heranzulassen. Als Katholikin erhalte sie indes Mails, die sprachlich anders seien. So tauche in den Hasskommentare oft das Wort Teufel auf. 


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