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Datum:
1. Juni 2024


Veranstalter ziehen erste Bilanz: Katholikentag hat Erwartungen übertroffen


Der Katholikentag bleibt wichtig, so die Veranstalter. Wichtig aber auch: Die Kirche muss mit Blick auf den Synodalen Weg ihre Hausaufgaben machen.

Der 103. Deutsche Katholikentag in Erfurt hat nach Angaben der Veranstalter die Erwartungen bereits übertroffen: Er sei wichtig und nicht wegzudenken, erklärte der Vizepräsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Söding, bei der Pressekonferenz der Veranstalter am Samstag. Er sagte weiter, es sei eine bewusste Entscheidung gewesen, aus der Komfortzone heraus, „mitten in die Welt“ zu gehen. Diese mahne die Kirche, ihre eigenen Hausaufgaben zu machen und dazu diene das Reformprojekt Synodaler Weg. „Synodalität lohnt sich“, zeigte sich der Theologe überzeugt. Die Gesellschaft habe ein Anrecht darauf, dass sich die katholische Kirche ihren Problemen stelle. Die Ursachen dafür lägen tiefer: „Zuviel Klerikalismus, zu wenig Frauenrechte, überkommene Gottes- und Menschenbilder.“

Man dürfe nicht darauf warten, dass die Reformen auf dem vatikanischen Silbertablett serviert würden, so Söding, der auch als Berater bei der Weltsynode im Vatikan dabei ist. Vielmehr müsse man sich selber darum kümmern. „Wir wollen katholisch sein, mit dem Papst, den Bischöfen und Pfarrern“, doch bisher habe das Kirchenvolk keine eigene Stimme. Der Synodale Weg sei noch nicht zu Ende. Oft erlebe man in Rom, dass andere schon dagewesen seien und Karikaturen vom deutschen Reformprojekt gezeichnet hätten. Doch es sei gut, dass die jetzt im Vatikan Verantwortlichen angefangen hätten, die Texte zu lesen. Sofort sehe dann die Sache ganz anders aus.

Synodalität fordere, sie koste Zeit und Nerven, räumte der ZdK-Vizepräsident ein. „Und manchmal macht sie auch Spaß.“ Papst Franziskus habe mit seinem Begriff von der synodalen Kirche klargemacht, dass die Zeit der klerikalen Monopole vorbei sei. „Es braucht mehr Demokratie in der Kirche, damit es mehr Kirche in der Demokratie gibt“, sagte Söding. Die Stimme der Kirche werde nur gehört, wenn sich die Kirche nicht permanent selbst im Weg stehe.

Der Leiter der Katholischen Arbeitsstelle für missionarische Pastoral (KAMP), Hubertus Schönemann, sagte, die Säkularisierungsprozesse könnten von der Kirchen nicht mehr gesteuert werden. Die Gottesfrage müsse neu buchstabiert werden. Vor allem aber müssten sich die Kirchen entscheiden, ob sie eine Sekte oder Sauerteig werden wollten. Die christliche „Big-Story“ sei nur noch eine von mehreren Optionen.

Die für die großen Gottesdienste am Erfurter Domplatz im Rahmen des Katholikentags verantwortliche Theologin, ZdK-Mitglied Kathrin Großmann, erläuterte, dass man sich in der Vorbereitung darum bemüht habe, eine Sprache und Symbole zu finden, die auch Menschen jenseits des Katholischen anspreche. Die Reaktionen auf den Wortgottesdienst am Vormittag des Fronleichnamsfestes, das in Thüringen kein gesetzlicher Feiertag ist, seien durchweg positiv gewesen.

Der Schlussgottesdienst am Sonntag auf dem Domplatz steht unter dem Motto „Schatz in zerbrechlichen Gefäßen“. Ihm wird der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, zusammen mit dem Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr vorstehen. Die Dialogpredigt hält Bätzing zusammen mit der Theologin Juliane Eckstein. Die musikalische Gestaltung übernimmt ein Auswahlchor Pueri Cantores aus den Diözesen Erfurt, Berlin und Dresden-Meißen. Dazu kommt eine Bläsergruppe des Posaunenwerkes der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.


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