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Datum:
1. Juni 2024

Meldung 058


Kramp-Karrenbauer: Bei fünf Geschwistern gehörte Streit für mich immer mit dazu


Konstruktiv streiten ist gar nicht so einfach – welchen Anteil daran auch die sozialen Medien haben.

Die CDU-Politikerin Annegret Kramp-Karrenbauer hält es für wichtig, dass sich Menschen streiten. Es wäre falsch, nur um der Harmonie Willen Streit zu vermeiden, sagte Kramp-Karrenbauer am Samstag bei einer Diskussionsveranstaltung auf dem Erfurter Katholikentag. Sie selbst sei mit fünf Geschwistern groß geworden und damit auch mit dem Streiten. „Das war normal.“ Auch in der Politik sei die Auseinandersetzung wichtig.

Der Münsteraner Professor für Islamische Religionspädagogik, Mouhanad Khorchide, ergänzte, Streit müsse als ein Prozess verstanden werden, an dem man wachsen könne. Inzwischen gehe es aber oft nur noch um Rechthaberei. Er vermisse zunehmend einen Raum, wo Kritik mit gebotener Sensibilität geäußert werden könne und wo man verstehe, was die Argumente des Gegenübers seien. Der Ausgang müsse dann nicht schwarz-weiß sein: „Wir müssen aushalten, dass es viele graue Zonen gibt.“

Eine Gesellschaft ohne Streit gebe es nicht, führte die Heidelberger Soziologin Lotta Mayer weiter aus. Es sei kein Problem, wenn sich Differenzen nicht auflösen ließen. Die Frage sei nur, ob die Gesellschaft diese aushalten könne. Dazu komme, dass durch die sozialen Medien die Öffentlichkeit sehr viel größer und unkontrollierbarer geworden sei als früher. Man poste etwas und am nächsten Tag könne es auf der Internetseite eines Nachrichtenmagazins auftauchen. So lasse sich viel schlechter einschätzen, wie das ankomme, denn das Wort könne nicht mehr unmittelbar eingefangen werden.


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