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Meldung 061
Rund 23.000 Besucherinnen und Besucher mit Tickets am Erfurter Katholikentag
Ein Katholikentag mit ökumenischer Weite geht zu Ende. Das dürfte wegweisend sein für die Zukunft.
Die Veranstalter des 103. Deutschen Katholikentags in Erfurt haben am Sonntag bei der Abschluss-Pressekonferenz ein positives Fazit gezogen. Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, sagte, der Katholikentag habe mit seinen Themen in jene der Gegenwart hineingeführt. Aus Erfurt komme die Botschaft, miteinander, nicht gegeneinander zu leben, Frieden zu suchen, die Demokratie mit Leben zu füllen und Kirche als einen Raum zu verstehen, der die Sehnsucht nach einem Leben in Fülle stille. Vor allem aber habe der Katholikentag eine ökumenische Weite gezeigt, die einer Revolution gleichkomme. „Wir haben eine Ahnung davon bekommen, wie wir heute und morgen Kirche für andere sein können, weil uns andere gesagt haben, warum aus ihnen Gott in eine neue Zeit hineinspricht.“
Berührende Momente seien der tägliche Abendsegen auf dem Domplatz gewesen. Mehrere tausend Menschen hätten sich von diesem offenen Angebot ansprechen lassen. Der Katholikentag werde künftig an seiner ökumenischen Weite gemessen. Deshalb sei es wichtig, „dass wir uns in der katholischen Kirche weiterentwickeln". In Erfurt habe der Katholikentag gezeigt, dass der öffentliche Raum, die Heimat der Demokratie und der Freiheit, auch der Raum der Christen sei „Demokratie und Christsein passen gut zusammen“, so Stetter-Karp.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, erklärte, „wir haben hier auf dem Katholikentag Lebendigkeit erfahren“. Es habe eine Ortsbestimmung zu innerkirchlichen und gesellschaftlichen Debatten gegeben. Das Leitwort sei „hervorragend“ ausgewählt worden. Es habe ihn sehr berüht, dass so viele Politiker dabei gewesen seien. Sie hätten offenbar wahrgenommen, „was wir als Katholiken zu sagen haben“. Oft sei auch das Friedenswort, aber auch das Wort zum völkischen Nationalismus zitiert worden.
Gleichzeitig sei der Katholikentag ein „sehr spirituelles Ereignis gewesen mit überfüllten Gottesdiensten und einem Abendsegen“, der sehr gut angenommen worden sei. Zugleich sei es ein ökumenischer Kirchentag gewesen. Es sei nicht selbstverständlich gewesen, dass die amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bischöfin Kirsten Fehrs, fünf Tage lang dabei gewesen sei.
Der Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr zeigte sich von einer großen Dankbarkeit gegenüber allen, die den Katholikentag ermöglicht hätten. Es sei viel positives Echo zurückgekommen. Er habe sich gefreut, dass sich viele auch für die ostdeutschen Pastoralmethoden interessiert hätten. Zudem sei es gelungen, den Katholikentag in der Stadt präsent zu machen. „Wir waren offen und einladend.“ So habe unter anderem mitten im Zentrum, auf dem Anger, eine öffentliche Debatte über Religion, Glaube und Bibel stattgefunden. Das Gebet um Frieden habe ihn sehr bewegt. Das Leitwort „Zukunft hat der Mensch des Friedens“ werde eines sein, das in Erinnerung bleiben werde.
ZdK-Generalsekretär Marc Frings bezeichnete das Leitwort des Katholikentags als Glücksfall. Er hoffe, dass sich die Begegnungen und Impulse in Verbänden, Gemeinden und Familien fortsetzten. Es sei gut gewesen, sich heraus aus der Komfortzone zu bewegen und in die Diaspora zu gehen. Es habe eine „Durchmischung von Ost und West“ gegeben. „Wir haben hier von kirchlichen, politischen und gesellschaftlichen Erfahrungen lernen dürfen“, so Frings. In den Veranstaltungen habe es Konsens darüber gegeben, dass die Demokratie verteidigt werden müsse, Zugleich habe man gesehen, dass „man zivilisiert streiten können“. Eine Ausnahme sei die Störung bei der Veranstaltung mit dem Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) durch Mitglieder der "Letzten Generation" gewesen. Frings betonte, er werde das Gespräch mit der „Letzten Generation“ fortsetzen. Man sei sich einig in dem Ziel, die Schöpfung zu bewahren, nicht aber in den Mitteln, das Ziel zu erreichen.
Der Geschäftsführer des Katholikentags, Roland Vilsmaier, zeigte sich zufrieden mit dem Ablauf. Der Kirchentag sei „sehr erfolgreich“ gewesen. Möglich geworden sei dies mit sehr viel ehrenamtlichem Engagement durch die rund 900 Helferinnen und Helfer. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) habe sich über eine halbe Stunde bei seinem Besuch am Freitag mit ihnen sogar unterhalten, was bei den Betreffenden sehr gut angekommen sei. Rund 20.000 Menschen kauften ein Dauerticket, weitere 3.000 ein Tagesticket. Dazu komme eine ähnlich hohe Zahl, die die öffentlichen Veranstaltungen wie etwa die Kultur- und Musikdarbietungen besucht hätten. So könne insgesamt von geschätzten 40.000 Personen gesprochen werden, die das Programm des Katholikentags verfolgt hätten. Von den 500 Veranstaltungen seien vor allem die großen gesellschaftspolitischen Podien sehr voll gewesen.
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