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Datum:
2. Juni 2024

Pressemeldung


103. Deutscher Katholikentag geht mit großem Gottesdienst zu Ende


Unter dem Leitwort „Zukunft hat der Mensch des Friedens“ ist der 103. Deutsche Katholikentag heute in Erfurt noch einmal mit einem großen Gottesdienst gefeiert worden. Rund 23.000 Menschen waren über fünf Tage in Thüringens Landeshauptstadt dabei, als der Katholikentag sich für die gefährdete Demokratie stark machte, nach Friedensoptionen in internationalen Konflikten suchte und den Willen zur Kirchenreform bestärkte.

Unter dem Leitwort „Zukunft hat der Mensch des Friedens“ ist der 103. Deutsche Katholikentag heute in Erfurt noch einmal mit einem großen Gottesdienst gefeiert worden. Rund 23.000 Menschen waren über fünf Tage in Thüringens Landeshauptstadt dabei, als der Katholikentag sich für die gefährdete Demokratie stark machte, nach Friedensoptionen in internationalen Konflikten suchte und den Willen zur Kirchenreform bestärkte.

„Wir haben eine Ahnung davon bekommen, wie wir heute und morgen Kirche für andere sein können“, sagte die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Dr. Irme Stetter-Karp. Das ZdK als Veranstalter der Katholikentage in Deutschland habe eine Zukunftsaufgabe mitgenommen: „Weil uns eben andere – darunter viele Menschen, die keine Berührung mit den verfassten Kirchen haben – hier in Erfurt gesagt und gezeigt haben, warum sie die frohe Botschaft für uns sind, warum Gott aus ihnen zu uns spricht, können wir das Evangelium neu verstehen lernen. Wir gehen in eine neue Zeit hinein.“ In Erfurt sei ein „Ökumenischer Katholikentag“ gelungen, der sich gleichermaßen „den evangelischen Geschwistern, den Freundinnen und Freunden anderer Konfessionen, Juden und Muslimen, Gottgläubigen und säkularen Menschen“ geöffnet habe. Gleichzeitig habe der Katholikentag von der Zivilcourage der Katholik*innen gezeugt: „Wir haben gezeigt, dass der öffentliche Raum – die Heimat der Demokratie und der Freiheit – auch der Raum der Christen ist. Demokratie und Christsein passen gut zusammen.“

„Danke, Erfurt!“, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing. „Wir haben erleben dürfen, dass der Glaube in diesem Land – bei allen Herausforderungen – lebendig ist. Der Katholikentag hat gezeigt, dass sich Menschen mit dem Zeugnis ihres Glaubens engagieren: in Politik und Gesellschaft, in vielen Bereichen des täglichen Lebens und in der Kirche. Die Tage in Erfurt waren eine sichtbare Ortsbestimmung, wo wir als Kirche derzeit in unseren innerkirchlichen und gesellschaftlichen Debatten stehen.“

Der Bischof des gastgebenden Bistums Erfurt, Dr. Ulrich Neymeyr, erklärte, er freue sich, „dass hier in diesen Tagen für alle Teilnehmenden des Katholikentags sichtbar war, dass in unserem Bistum die Ökumene nicht nur ein Wort ist, sondern gelebt wird. Und wie wichtig sie hier für unser Christsein ist. Auch mein Anliegen, gemeinsam in großer Zahl um den Frieden zu beten, hat sich erfüllt. Ich bin sehr dankbar für die wirklich sehr gut vorbereiteten Gottesdienste und Andachten, die die Kirchen bis auf den letzten Platz füllten.“

Marc Frings, Generalsekretär des ZdK, wies darauf hin, der Katholikentag sei bewusst „raus aus der Komfortzone, mitten hinein in die katholische Diaspora gegangen. Die vielen Begegnungen und der hohe Anteil Thüringer Besucher*innen zeigen, dass wir angenommen worden sind.“ In vielen Formaten habe man „von den kirchlichen, politischen und gesellschaftlichen Erfahrungen der Menschen hier in Thüringen und im Osten der Republik“ lernen dürfen. „75 Jahre Grundgesetz und 35 Jahre Friedliche Revolution gehören zusammengedacht – das wurde immer wieder im Verlauf der fünf Tage betont. Gerade hier in Erfurt gilt es auch daran zu erinnern, dass im Osten das Grundgesetz noch nicht seit 75 Jahren gilt.“ Der Katholikentag habe das Thema Frieden intensiv bearbeiten können. „Für mich steht fest: nur ein breiter Friedensbegriff, der auch den gesellschaftlichen Frieden und die Bewahrung der Schöpfung berücksichtigt, kann unser Anspruch sein. Frieden ist nur möglich, wenn unsere Demokratie wehrhaft bleibt. Bei vielen Veranstaltungen wurde vor der Gefahr des Rechtsradikalismus gewarnt und an die Bürger*innen appelliert, aktiv für die Errungenschaften des Grundgesetzes einzutreten. Hier herrschte durchweg Konsens, denn allen Mitwirkenden lag die Verteidigung unserer Demokratie am Herzen. Gleichzeitig konnten wir aber auch zivilisiert und nach vereinbarten Regeln streiten. Das hat gutgetan.“


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